Dosse

Gebietsbeschreibung

Das FFH-Gebiet „Dosse“, mit der Dosse als Hauptfließgewässer, beginnt im Grenzgebiet zu Mecklenburg-Vorpommern auf einer Hochfläche am Nordrand der Prignitz und durchfließt die naturräumliche Haupteinheit „Dosseniederung“ bis zur Havel. Historisch war das Gebiet vermutlich komplett durch Bachmuscheln besiedelt. Intensive Ausbaumaßnahmen in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts mit Errichtung zahlreicher Querbauwerken sowie stoffliche Belastungen haben den Bestand an Bachmuscheln stark dezimiert. Heute finden sich Restpopulationen hauptsächlich im Mittellauf, im Oberlauf ist die Art nahezu vollständig verschwunden.

Aufgrund der hauptsächlichen Grünlandnutzung in der Dosseaue stellen Sediment- und Nährstoffe im Vergleich zu anderen Gebieten kaum ein Problem dar, allerdings fehlen Ufergehölze in weiten Teilen. Um die Population zu stärken, sind daher zwingend gezielte Maßnahmen zur Förderung der Durchgängigkeit und zur Schaffung neuer Muschelhabitate erforderlich, die im Rahmen des Projektes durchgeführt werden sollen. Durch die erfolgreiche Wiederansiedlung der Elritze als Wirtsfisch durch den Landesanglerverband und dem Institut für Binnenfischerei ist eine der wichtigsten Wirtsfischarten wieder überall häufig zu finden. Mit der Groppe soll im Projekt eine weitere relevante Wirtsfischart in der Dosse wiederangesiedelt werden.

Auf einen Blick

Aktuelle Bachmuschel-Population: ca. 10.000

Geplante Maßnahmen: Einbringung von Kies und Totholz, Altarmanschluss, Wiederansiedlung der Bachmuschel

Andere Flussbewohner: Bachforelle, Äsche, Steinbeißer, Bachneunauge, Biber, Eisvogel, Fischotter

Foto: M. Zauft
Foto: M. Zauft
Foto: M. Zauft
Foto: M. Zauft

Das Gebiet auf der Karte

© OpenStreetMap contributors
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